Um Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern den Zugang zu modernen Methoden der computergestützte Strukturbiologie zu erleichtern, hat das Scientific Software Center (SSC) der Universität Heidelberg ein neues innovatives Angebot geschaffen. Der Bio-Structure Hub unterstützt die KI-basierte Vorhersage der dreidimensionalen Strukturen von Biomolekülen. Damit verhilft das von der Klaus Tschira Stiftung geförderte Angebot Forscherinnen und Forschern zu einem tieferen Verständnis der fundamentalen Prozesse des Lebens.
Protein-, DNA- und RNA-Moleküle bilden komplexe gefaltete, dreidimensionale Strukturen aus, deren Gestalt grundlegende Einblicke in die Funktion der Moleküle liefert. Eine Vorhersage dieser Strukturen ist somit von zentralem Interesse für zahlreiche Forschungsfelder – von der Grundlagenforschung über die Arzneimittelentwicklung bis zur Biotechnologie. Die rasanten Fortschritte im maschinellen Lernen ermöglichen es heute, die Strukturen von Biomolekülen mit bislang unerreichter Genauigkeit vorherzusagen. Gleichzeitig stellen die Komplexität der Methoden und die hohen Anforderungen an Software und Hardware Forscherinnen und Forscher vor neue Herausforderungen.
Von maßgeschneiderten Softwarelösungen bis zur praxisnahen Schulung
Der Bio-Structure Hub bietet hier ein umfassendes Unterstützungsangebot, das von individuellen Beratungen und gezielter Projektbegleitung über maßgeschneiderte Softwarelösungen bis hin zu praxisnahen Schulungen reicht. Das Angebot richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Heidelberg sowie außeruniversitäre Einrichtungen und fördert den nachhaltigen Ausbau von Kompetenzen im Bereich der computergestützten Strukturbiologie.
Initiiert wurde der Bio-Structure Hub von der Biophysikerin Prof. Dr. Rebecca Wade, die am IWR, am Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg und am Heidelberger Institut für Theoretische Studien forscht in Zusammenarbeit mit dem Team des Scientific Software Center (SSC), das am Interdisziplinären Zentrum für wissenschaftliches Rechnen (IWR) der Universität Heidelberg angesiedelt ist.
Das SSC hat sich auf die Entwicklung nachhaltiger wissenschaftlicher Software spezialisiert, um exzellente und reproduzierbare Forschung zu ermöglichen. Der Bio-Structure Hub wurde mit Unterstützung der Klaus Tschira Stiftung eingerichtet. Die Stiftung fördert den Hub im Rahmen ihre Förderlinie „Naturwissenschaftliche Software“ für zunächst drei Jahre.
Umgesetzt wird das Angebot Bio-Structure Hub von Dr. Christine Schulz, die als Entwicklerin für Forschungssoftware am SSC arbeitet. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich für den neuen Dienst interessieren, können sich über die Website https://ssciwr.github.io/BioStructureHub/ an Dr. Schulz wenden.
Kontakt
Dr. Christine Schulz
Scientific Software Center
Interdisziplinäres Zentrum für wissenschaftliches Rechnen (IWR)
Im Neuenheimer Feld 205
69120 Heidelberg
christine.schulz@iwr.uni-heidelberg.de
Weitere Informationen
Scientific Software Center (SSC): https://www.ssc.uni-heidelberg.de/
KTS: Förderlinie „Naturwissenschaftliche Software“: https://klaus-tschira-stiftung.de/foerderungen/naturwissenschaftliche-software/