Karlsruhe. Dank Virtual Reality (VR) wird das Innenleben des physikalischen Großexperiments KATRIN in Karlsruhe nun für jeden erkundbar. In die VR-Umgebung eingebettete Videos erklären an verschiedenen Stellen, wie KATRIN funktioniert. Die Besucherinnen und Besucher können sogar an einzelnen Stellschrauben drehen und so das virtuelle Experiment beeinflussen. Am Mittwoch, 7. Juli, findet um 17 Uhr eine Online-Vorstellung für Medien und interessierte Öffentlichkeit statt. Entstanden ist die VR-Umgebung im Rahmen eines Forschungsprojekts am Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik) in Kooperation mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Künftig soll die VR-Umgebung auch in der Lehre des KIT eingesetzt werden.
Physikalische Großexperimente wie KATRIN (das internationale Karlsruher Tritium Neutrino Experiment) sind üblicherweise für die Öffentlichkeit kaum zugänglich. Dies liegt an besonderen Reinheitsauflagen und Sicherheitsvorschriften – und natürlich auch daran, dass die laufenden Experimente nicht gestört werden dürfen. Nun öffnet eine Virtual-Reality-Anwendung neue Möglichkeiten der Erfahrbarkeit – zumindest im digitalen Raum. Die Nutzerinnen und Nutzer bekommen einen Einblick in das Innere der Forschungsanlage und erfahren, wie sich die Elementarteilchen in diesem großen Versuchsaufbau bewegen und verhalten. Zudem bietet sich die Möglichkeit, selbst zu experimentieren, indem beispielsweise Variablen der Messung im Experiment verändert werden.
Die VR-Anwendung wurde im Rahmen des Forschungsprojekts Science In Presentations (SIP) am NaWik in Kooperation mit dem KIT, gefördert von der Klaus Tschira Stiftung (KTS), entwickelt. Sie kombiniert fotorealistische 360-Grad-Ansichten des Versuchsaufbaus des KATRIN-Experiments mit einer virtuellen Ebene. Die Anwendung besteht aus einem geführten Abschnitt, in dem ein Wissenschaftler die Anlage und seine eigene Forschung in einem Rundgang erklärt. Außerdem können die Nutzerinnen und Nutzer die Anlage noch einmal auf eigene Faust erkunden. Dort berichten dann weitere KATRIN-Forschende noch mehr über die Funktionsweisen und Ziele des einzigartigen Experiments. Die VR-Anwendung läuft im Browser und kann entweder mit einem eigenen Head-Mounted-Display („VR-Brille“) oder alternativ am Tablet, Laptop oder PC genutzt werden.
Aktuell wird die VR-Umgebung vom NaWik und dem KIT-Zentrum Elementarteilchen und Astroteilchenphysik (KCETA) mit Mitteln der KIT-Förderung „Research Infrastructures in Research-Oriented Teaching“ weiterentwickelt, um sie künftig auch in der Lehre des KIT einzusetzen. Im Rahmen dieser Entwicklung ist die jetzt präsentierte VR-Anwendung im Webbrowser möglich geworden.
Ablauf der Vorstellung am 7. Juni 2021
Nach Kurzimpulsen zum KATRIN-Experiment und dem Forschungsprojekt Science In Presentations geben die Expertinnen und Experten Einblicke in die VR-Anwendung. Anschließend besteht die Gelegenheit für Fragen und Diskussion.
Parallel dazu haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, die browserbasierte VR-Anwendung selbst auf ihren eigenen Geräten zu testen sowie Fragen und Kommentare in die Diskussion einzubringen.
Teilnehmende Expertinnen und Experten:
Für Fragen stehen zur Verfügung:
- Dr. Kathrin Valerius, Institut für Astroteilchenphysik, Arbeitsgruppe „Neutrinos und Dunkle Materie“
- Philipp Niemann, Wissenschaftlicher Leiter des NaWik
- Yannic Scheuermann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des NaWik
Zudem ist Prof. Dr. Carsten Könneker, Geschäftsführer der Klaus Tschira Stiftung, mit einem virtuellen Grußwort zugeschaltet.
Anmeldung
Wir bitten um Anmeldung bis Mittwoch, 07. Juli 12:00 Uhr per Mail bei Yannic Scheuermann: scheuermann@nawik.de
Zoom-Zugangsdaten
Die Zoom-Zugangsdaten werden nach Anmeldeschluss an alle Teilnehmenden versandt!
Ihr Ansprechpartner beim Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik):
Wissenschaftlicher Leiter
Dr. Philipp Niemann
Tel.: 0721 608-41650
niemann@nawik.de
Nationales Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik)
Das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation, eine gemeinnützige GmbH, wurde 2012 von der Klaus Tschira Stiftung und dem Karlsruher Institut für Technologie gegründet. Das Institut vermittelt Forschenden und Studierenden die Grundlagen verständlicher und guter Wissenschaftskommunikation mit Nicht- Spezialisten. Das Lehrangebot des NaWik umfasst aktuell zwölf Seminartypen mit einem einheitlichen didaktischen Konzept – von Basis- oder Präsentationsseminaren bis hin zu Medienseminaren. Die Seminare werden in Präsenz oder als virtuelle Angebote realisiert. Eine eigene Forschungsabteilung untersucht am NaWik praxisrelevante Fragen der Wissenschaftskommunikation empirisch. Zudem ist das NaWik Teil der Redaktion von wissenschaftskommunikation.de. Das NaWik hat seinen operativen Sitz in Karlsruhe. Seminare werden bundesweit angeboten. www.nawik.de
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 23 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten. www.kit.edu