Heidelberg. 1. Oktober 2020. Der natur- und lebenswissenschaftliche Campus der Universität Heidelberg erhält einen zentralen Ort für Lehre und Dialog: Die Klaus Tschira Stiftung baut für die Universität ein Hörsaal- und Lernzentrum mit einem Auditorium maximum, weiteren großen Hörsälen sowie Bibliotheks-, Lern- und Ausstellungsbereichen. Weil es sich um ein Audimax Extra Large handelt, wird das Gebäude „AudimaX“ heißen. Es entsteht als „neue Mitte“ auf dem Campus Im Neuenheimer Feld. Der Startschuss für den Baubeginn fällt mit dem Spatenstich am 8. Oktober 2020. Zu der Feierstunde werden Theresia Bauer, baden-württembergische Wissenschaftsministerin, und Gisela Splett, Staatssekretärin im Finanzministerium des Landes, erwartet. Nach dem Mathematikon ist es der zweite große Universitätsbau in Heidelberg, den die Klaus Tschira Stiftung dem Land Baden-Württemberg als Schenkung überlassen wird.
Das Auditorium maximum – ein großer, repräsentativer Hörsaal mit mehr als 900 Plätzen und damit dann der größte der Universität Heidelberg – wird ergänzt durch zwei weitere Hörsäle mit jeweils 250 Plätzen sowie vier Seminarräume, die ebenfalls zusammengeschaltet werden können. Dazu kommen ein großzügiges Lernzentrum und Flächen für die zentrale Campusbibliothek, ein Foyer und Ausstellungsbereiche. Der fünfgeschossige Komplex mit rund 8.700 Quadratmetern Nutzungsfläche erhält eine offene und transparente Gebäudestruktur, die eine außenräumliche Campuseinbindung ermöglichen wird.
„Wir schaffen einen zentralen interdisziplinären Begegnungsort im Neuenheimer Feld, an dem sich die Studierenden und Forschenden austauschen und inspirieren lassen können. Es wird ein Ort der Begegnung für die Natur- und Lebenswissenschaften ebenso wie für die Geistes- und Sozialwissenschaften sein“, sagt Prof. Dr. Carsten Könneker, Geschäftsführer der Klaus Tschira Stiftung. „Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat uns wieder bewusst gemacht, wie elementar die reale Begegnung und wie fruchtbar der unmittelbare Dialog mit anderen ist. Dafür wird das AudimaX die besten Bedingungen bieten.“
Baubeginn für neues Hörsaal- und Lernzentrum – Zentraler Ort für Lehre und Dialog
„Semper Apertus – stets offen für Neues, das ist die Universität Heidelberg nun schon seit 634 Jahren. Dafür braucht es die persönliche Begegnung – auch und gerade im digitalen Zeitalter. Mit dem AudimaX schenkt die Klaus Tschira Stiftung der Universität und ihren Studierenden eine lebendige Mitte auf dem Campus Im Neuenheimer Feld und zeigt, wie ein Kommunikations-, Lehr- und Lernort der Zukunft aussehen kann“, so Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.
Gisela Splett, Staatssekretärin im Ministerium für Finanzen Baden-Württemberg, betont: „Aus den Planungen wird nun gebaute Realität. Dank der Klaus Tschira Stiftung werden die Studierenden und Lehrenden der Universität Heidelberg in dem Neubau künftig optimale Voraussetzungen vorfinden. Ich freue mich auch, dass die Energiestandards des Landes umgesetzt werden – so wird etwa eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 40 Kilowatt Peak auf dem Dach des Neubaus installiert.“
Der Rektor der Ruperto Carola, Prof. Dr. Bernhard Eitel, würdigt das herausragende Engagement der Klaus Tschira Stiftung, das der Universität Heidelberg „großartige Perspektiven“ eröffne. „Ein großzügiges und modernes Hörsaal- und Lernzentrum auf dem Campus Im Neuenheimer Feld ist ein langgehegter Wunsch der Universität.“ Ein solcher Ort für Lehre und Dialog ist nach den Worten des Rektors Ausdruck für das Selbstverständnis der Ruperto Carola, dass herausragende Forschung nicht ohne zukunftsweisende Lehre gedacht werden kann. „Dank der Unterstützung der Klaus Tschira Stiftung können wir hier ein Zeichen setzen und eine vorbildliche Infrastruktur für unsere Studierenden schaffen.“
Das „AudimaX“ soll künftig allen Studierenden innerhalb und außerhalb der Vorlesungszeiten offenstehen. Die Klaus Tschira Stiftung baut nicht nur das Gebäude für die Universität, sie wird dem Land auch einen Teil der Ausstattung für Hörsäle, Lernbereiche, Foyer und Ausstellungsbereiche sowie die Bibliothek schenken. Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und ein hoher Anspruch an Technik und Material werden dem neuen Hörsaal- und Lernzentrum eine besondere Wertigkeit geben und den veränderten Anforderungen an Kommunikation, Lehre und Lernen Rechnung tragen.
Die Feierstunde anlässlich des Spatenstichs wird Ministerin Bauer mit ihrer Begrüßung eröffnen. Es folgen Grußworte von Finanzstaatssekretärin Splett und dem Rektor der Universität. Grußadressen sprechen außerdem Prof. Dr. Eckart Würzner, Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg, und Prof. Dr. Carsten Könneker für die Klaus Tschira Stiftung sowie der planende Architekt.
Klaus Tschira Stiftung
Die Klaus Tschira Stiftung wurde 1995 von dem Physiker Klaus Tschira (1940–2015) gegründet. Die Stiftung fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik sowie die Wertschätzung für diese Fächer. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die KTS setzt sich für neue Formen der Vermittlung naturwissenschaftlicher Inhalte ein. Sie unterstützt sowohl die Erarbeitung als auch die verständliche Darstellung von Forschungsergebnissen. Die Stiftung ist operativ und auch fördernd tätig – sie verwirklicht eigene Projekte und vergibt Fördermittel.
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