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Igitt war gestern: Amphibien und Spinnen begeistern den Nachwuchs für die Wissenschaft

An der Medizinischen Hochschule Hannover fördert die Klaus Tschira Stiftung ein ungewöhnliches Projekt
Heidelberg/Hannover. Amphibien anfassen oder Spinnen füttern? Für viele undenkbar. Nicht für Laborleiterin Sarah Strauß vom Kerstin Reimers Labor für Regenerationsbiologie und ihr Team. Diese Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler betreiben an der Medizinischen Hochschule Hannover Spitzenforschung mit Leidenschaft, schauen der Natur Möglichkeiten ab zu heilen und unterstützen darüber hinaus noch Kinder und Jugendliche dabei, mit ihnen in die spannende Welt der Wissenschaft einzutauchen. Die Klaus Tschira Stiftung ermöglicht dieses Engagement für den Nachwuchs ein weiteres Jahr lang.
Wie sieht dieses Engagement aus? Das Team des Kerstin Reimers Labor bietet Praktikantinnen und Praktikanten, Absolvierenden eines freiwilligen Jahres oder Studierenden nicht nur Einblick und aktives Tun, sondern die Forscherinnen und Forscher gehen auch in Schulklassen.

Dr. Sarah Strauß ermöglicht Jugendlichen mit Hilfe von Spinnen und Amphibien Einblicke in die Wissenschaft. Foto: Malte Fließ

Dort stellen sie sich der Wissbegierde der Jüngsten und die wiederum überwinden oft ganz mühelos Ängste und Scheu vor Spinnen und Amphibien. Ganz bewusst werden auch ethische und ökologische Fragen zu Tierversuchen oder Artensterben angesprochen. „Wissenschaft“, so Strauß, „muss für Offenheit stehen, nicht für Geheimniskrämerei“.

„Diese Forscherinnen und Forscher lassen Kinder und Jugendliche teilhaben an ihrem Wissen und ihrer Faszination für die Forschung und legen damit möglicherweise den Grundstein für eine spätere Berufstätigkeit der Jugendlichen in der Wissenschaft“, freut sich die Geschäftsführerin der Klaus Tschira Stiftung, Beate Spiegel.

Bei fast allen jugendlichen Interessierten, die das Labor besuchen, verwandelt sich die anfängliche Skepsis vor Krabbeltieren und Amphibien am Ende in pure Faszination für das Lebendige – und das, was die Menschen von ihnen lernen und in der Medizin anwenden können. So zum Beispiel ein Enzym, das am Nachwachsen der Gliedmaßen des mexikanischen Schwanzlurchs Axolotl beteiligt ist. Es wurde in Hannover entdeckt, wird dort mittlerweile in Bakterien hergestellt und für die Wundheilung beim Menschen erforscht. Oder die Fäden der Goldenen Radwegnetzspinne, die als Wachstumsgerüst für menschliche Knorpel, Blutgefäße oder sogar Nerven dienen und das Anfertigen passgenauer biologischer Transplantate erlauben.

Die Klaus Tschira Stiftung:
Der Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940 – 2015) rief 1995 mit privaten Mitteln die Klaus Tschira Stiftung (KTS) ins Leben. Heute gehört die KTS zu den großen Stiftungen Europas. Sie fördert Naturwissenschaften, Mathematik sowie Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Die Unterstützung der Klaus Tschira Stiftung spiegelt sich in den drei Bereichen Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation wider. Besonderen Wert legt sie dabei auf neue Formen der Vermittlung und Einordnung wissenschaftlicher Themen. Die KTS ist bundesweit tätig in Kindertagesstätten, Schulen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und eigenen Instituten. Für die Verwirklichung all dieser Ziele engagieren sich seit mehr als 20 Jahren Menschen innerhalb und außerhalb der Klaus Tschira Stiftung.www.klaus-tschira-stiftung.de

Kerstin Reimers Labor:
Forschung ist die Grundlage für Fortschritte der klinischen Therapiemöglichkeiten. Das Kerstin Reimers Labor für Regenerationsbiologie beschäftigt sich intensiv mit Fragestellungen, die für die Plastische, Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie relevant sind. Neben dem Tissue Engineering (Gewebezucht im Labor) werden die Mechanismen der Wundheilung und Regeneration erforscht. Zukünftig könnten größere Defekte mittels in vitro (im Labor) gezüchteter Transplantate behandelt, die Wundheilung verbessert und die Bildung von Narben verhindert werden. Ein weiteres Themenfeld bildet die Erforschung der Tumorbiologie, da die Klinik häufig mit der Entfernung von Tumoren und der Wiederherstellung der Körperkontur nach einem solchen Eingriff konfrontiert ist. Seit Anfang 2016 trägt das Labor den Namen seiner ersten Professorin Dr. Kerstin Reimers-Fadhlaoui (1970 – 2015), die die Abteilung seit der Gründung im Jahr 2001 leitete.

Kontakt:

Medizinische Hochschule Hannover
Klinik für Plastische, Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Kerstin Reimers Labor für Regenerationsbiologie

Dr. rer. nat. Sarah Strauß

Telefon: +49 511 532-8863

strauss.sarah@mh-hannover.de

Pressekontakt:
Klaus Tschira Stiftung
Kirsten Baumbusch
Telefon: +49 621 533177
kirsten.baumbusch@klaus-tschira-stiftung.de

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