Die Schule für Kranke II am Mannheimer Zentralinstitut für Seelische Gesundheit erhält Laptops und Computertechnik für ihren Unterricht.
Die Schule für Kranke II am Mannheimer Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) ist eine besondere Schule. Dort werden Kinder und Jugendliche unterrichtet, die unter schweren seelischen Störungen leiden und deshalb über einen längeren Zeitraum im Krankenhaus behandelt werden. Einige wurden in der Vergangenheit missbraucht, andere sind schwer depressiv, und wieder andere leiden unter Psychosen, Suchterkrankungen oder massiven Angststörungen. Und sie haben ein weiteres Problem: „In der Folge ihrer Erkrankungen haben alle unsere Schüler – in unterschiedlicher Ausprägung – Lern- oder Leistungsprobleme. Sie können sich Dinge nicht so gut merken oder sich nur schwer konzentrieren. Deshalb ist es wichtig, unsere Schüler in dieser schwierigen Lebensphase auf spezielle Weise zu fördern“, weiß Petra Rexroth, die Leiterin der Schule für Kranke II.
Unterstützt wird die Schule dabei von der Klaus Tschira Stiftung (KTS). Die Stiftung ermöglicht die Anschaffung von zehn Laptops sowie weiterer Computertechnik im Wert von über 8000 Euro im Rahmen ihrer monatlichen „Extra“-Sonderförderung. Diese ist aus der Jubiläumsaktion Extra12 entstanden. 2015 hat die KTS – anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens – jeden Monat ein regionales Projekt außerhalb ihres Förderprofils gefördert, sprich Initiativen, die keinen naturwissenschaftlichen, mathematischen oder informationstechnischen Bezug hatten. Seit Beginn des Jahres wird die Aktion fortgesetzt. Wie bereits während des Jubiläumsjahres, werden die „Extras“ von Mitarbeitern vorgeschlagen, keine Initiative kann sich aktiv um die Sonderförderung bewerben.
„Mit der technischen Förderung möchten wir die die Schule für Kranke II am ZI bei ihrem wichtigen Auftrag unterstützen: Sie ermöglicht es Kindern und Jugendlichen trotz ihrer Krankheit am Unterricht teilzuhaben und schenkt ihnen damit in Krisensituationen ein Stück Normalität. Mehr noch: Nach der Therapie können die Schüler wieder in den regulären Unterricht an ihre Schulen zurückkehren und müssen weniger Schulstoff nachholen“, begründet Beate Spiegel, Geschäftsführerin der Klaus Tschira Stiftung, die Auswahl des Projekts.
„Wir sind froh, dass wir mit den mobilen Medien die einzelnen Schüler nun noch besser fördern können,“ freut sich Rexroth. Im Unterschied zu anderen Schulen lernen in der Schule für Kranke II vier bis sieben Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 18 Jahren in alters- und schulartgemischten Klasse gemeinsam. „In unserem Unterricht werden neue Inhalte zunächst gemeinsam erarbeitet, dann geht es in die Vertiefungsphasen, in denen die Schüler je nach Lernstand und Lernbeeinträchtigung individuell gefördert werden“, berichtet Rexroth. Gelernt werde aber je nach Krankheitsbild und Tagesform der Schüler auch auf den Stationen. Die Laptops kommen vor allem zur Vertiefung des Unterrichtsstoffs zum Einsatz.
Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für neue Formen der Vermittlung naturwissenschaftlicher Inhalte ein. Seit ihrer Gründung hat die Stiftung mehr als 325 Millionen Euro Fördermittel und Sachspenden vergeben. Weitere Informationen unter: www.klaus-tschira-stiftung.de
Die Schule für Kranke II in längerer Krankenhausbehandlung ist seit 1976 am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim angesiedelt. Sie ist eine staatliche Mannheimer Schule, in der alle Kinder und Jugendlichen unterrichtet werden, die in der Kinder- und Jugendpsychiatrie am ZI stationär behandelt werden. Darüber hinaus unterrichtet die Schule für Kranke II zwei Schulgruppen von Krankheit schwer betroffener Kinder am Kinderheim Wespinstift in Mannheim-Vogelstang sowie im Rahmen von Kriseninterventionen Jugendliche einer mannheimer Jugendhilfeeinrichtung. Schulträger ist die Stadt Mannheim. Die Schüler kommen aus allen Alters- und Klassenstufen, aus allen Bildungsgängen und Schularten und werden in Kleingruppen bis jeweils 10 SchülerInnen unterrichtet. Methodisch und didaktisch orientiert sich der Unterricht an der Krankheit, an der Leistungsfähigkeit, am Leistungsstand des einzelnen Schülers und am Stoffplan der Heimatschule. Die Klinikschule ist laut Schulgesetz Baden-Württembergs ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) für SchülerInnen in längerer Krankenhausbehandlung. Förderbedarf entsteht durch die Beeinträchtigung von Lernen und von Leistung durch die Krankheit.
Kontakt Extra
Klaus Tschira Stiftung
Agnes Schulze
Medien und Kommunikation
Tel.: +49 6221 533 114
E-Mail: agnes.schulze@klaus-tschira-stiftung.de
Kontakt Schule für Kranke II in längerer Krankenhausbehandlung
Petra Rexroth
Sonderschulrektorin
Tel.: +49 621 170 316 50
E-Mail: schulezi@mannheim.de