„Ihr könnt stolz auf euch sein“, sagt Janina Waschik von „Bee friendly“ und die Hauswirtschaft-Auszubildenden des Mathilde-Vogt Hauses im Heidelberger Stadtteil Kirchheim strahlen übers ganze Gesicht. „Ihr habt mit euren Händen einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz geleistet“, fährt Janina Waschik fort, „und Lebensraum für Bienen geschaffen“.
Das bringt auf den Punkt, worum es in dem Projekt geht, bei dem zehn Workshops an sozialpädagogischen Einrichtungen des Internationalen Bundes durch die Klaus Tschira Stiftung gefördert werden. Die jungen Menschen sollen beim Bau des Bienenhotels verstehen, warum Biodiversität und Artenvielfalt wichtig sind. Ihre Neugierde auf die Natur soll geweckt und ihr Wissen vergrößert werden.
„Bee friendly“, eine Unternehmensgesellschaft aus Wiesloch, befindet sich mit ihrem Anliegen genau an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft, die auch der Klaus Tschira Stiftung so wichtig ist. Ein Bildungsprojekt zur nachhaltigen Entwicklung in Sachen Artenschutz, das nicht mit erhobenem Zeigefinger daherkommt und sich aus schlechtem Gewissen speist, sondern aus Freude am Tun. Und so planen, bohren, leimen und gestalten die zehn jungen Menschen binnen eines Tages ein stattliches, 1,70 auf 1 Meter großes Bienenhotel aus Schilf, Lehm und Holz.
Alev Dreger, Förderreferentin Bildung der Klaus Tschira Stiftung, sagt dazu: „Uns gefällt an den Bienenhotel-Workshops die doppelte Zielrichtung, nämlich Stärkung der Selbstwirksamkeit bei gleichzeitiger Förderung des Naturschutzes und des Wissens. So entsteht kreative Nachhaltigkeit“.
„Wir legen den Fokus auf das Miteinander“, unterstreicht Janinia Waschik einen weiteren Aspekt, warum die Workshops so gut ankommen. „Unsere Projekte sind greifbar, erfahrbar und sie sensibilisieren“. Um den Workshop für sozialpädagogische Einrichtung niedrigschwellig gestalten zu können, möchte Bee friendly ein sozial-ökologisches Netzwerk aus Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen aufbauen. Hierfür werden noch weitere Unterstützerinnen und Unterstützer gesucht.
In den nächsten Jahren dürfte sich das Wildbienenhotel im Garten der Pflege- und Senioreneinrichtung Mathilde-Vogt-Haus zu einem Magneten entwickeln für Menschen und Insekten. Finden doch Wildbienen verschiedenster Art hier perfekte Bedingungen für ihre Nachkommen und können von den Zweibeinern bei der Eiablage und beim Schlüpfen beobachtet werden. Eine Wildblumenwiese als Nahrungsquelle, die im nächsten Frühjahr erblühen wird, soll ein Übriges tun und eine weitere, emotionale Bindung zum Projekt schaffen.
Auch das Wissen um die Bedürfnisse der Wildbienen dürfte dann noch wachsen und die Berührungsängste schwinden. Vor einem schmerzhaften Stich braucht aber ohnehin niemand Angst haben. Wildbienen leben anders als Honigbienen nicht im „Staat“, sondern alleine und brauchen den Stachel deshalb nicht zur Verteidigung. Wenn sie einen haben, ist der so weich, dass er niemandem Schaden zufügt.
Autorin: kirsten.baumbusch@klaus-tschira-stiftung.de
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