Die Bagger sind schon im Einsatz, die Bauzäune stehen: In dieser Woche hat der Bau des „InformatiKOM“ am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) begonnen. Auf dem Campus Süd östlich des Adenauerrings errichtet die Klaus Tschira Stiftung (KTS) zwei Institutsgebäude. Damit entsteht ein neuartiges Forum für den Austausch zwischen KIT und Gesellschaft. Aufgrund der Corona-Epidemie musste der feierliche Spatenstich in der Vorwoche leider abgesagt werden.
Nach voraussichtlich dreijähriger Bauzeit wird das „InformatiKOM“ Institute der Informatik mit Einrichtungen der Wissenschaftskommunikation und der Angewandten Kulturwissenschaft zusammenführen. Das sechsgeschossige Hauptgebäude InformatiKOM 1 erhält neben Seminar- und Arbeitsräumen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Studierende vielfältig nutzbare Flächen, die einen Dialog mit der Öffentlichkeit befördern. Gemeinsam mit dem nach hinten Richtung Osten versetzten kleineren InformatiKOM 2 stehen dem KIT künftig rund 10.000 Quadratmeter zusätzliche Nutzfläche in unmittelbarer Nähe zu Haupteingang des Campus Süd, Bibliothek und Audimax zur Verfügung.
Bei der Konzeption des Gebäudes legte die Klaus Tschira Stiftung in Abstimmung mit dem KIT besonderen Wert auf das Zusammenspiel von Forschung und Wissenstransfer wie auf den Dialog mit der Öffentlichkeit. Entsprechend gestaltet sich auch das Spektrum der künftigen Nutzer: Unter anderem ziehen hier das Robot Design Atelier, das die neueste KI-Technologie mit den gesellschaftlichen Bedürfnissen in Einklang zu bringen versucht, sowie weitere Institute der Informatik, der Studiengang Wissenschaft-Medien-Kommunikation und das Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale (ZAK) unter ein Dach.
Der Bau des dreigeschossigen InformatiKOM 2 erfolgt gleichzeitig mit dem größeren Hauptgebäude. Hier wird das interdisziplinäre Studienzentrum für Sehgeschädigte einziehen, das innovative Lösungen für ein barrierefreies Studium insbesondere in den MINT-Fächern bietet und neueste Hilfsmittel für Sehgeschädigte erforscht. Damit greift es auf besondere Weise die im InformatiKOM eingeschriebene Wechselwirkung zwischen Forschung und Gesellschaft auf. Das Gebäude fügt sich rückwärtig gegenüber dem Hauptgebäude der ehemaligen Kinderklinik in den vorhandenen Gebäudebestand ein.
Den Kern des vom Darmstädter Architekturbüro Bernhardt + Partner entworfene InformatiKOM bildet das Atrium, das sich vom Erdgeschoss bis zum fünften Obergeschoss erstreckt. Über dem offenen Atrium leitet ein durchsichtiges Luftkissendach das Tageslicht bis tief ins Gebäudeinnere. Drei breite Foyertreppen verbinden die offenen Raumbereiche vom Erdgeschoss bis zum dritten Obergeschoss und dienen zusätzlich als Sitzflächen. Die untere Foyertreppe soll außerdem als Tribüne für öffentliche Vorträge und Veranstaltungen genutzt werden.
Das InformatiKOM bildet den zentralen Zugang zur Erweiterung des Campus Süd, der auf der einen Seite eng mit dem Zentrum der Stadt und auf der anderen Seite mit dem Naherholungsgebiet Hardtwald verbunden ist. Die Gebäudeteile sind in Richtung Adenauerring orientiert, über einen Grünstreifen halten sie einen Abstand zur östlich gelegenen Wohnbebauung und den Freiflächen des Botanischen Instituts des KIT im Norden.
Die Klaus Tschira Stiftung (KTS)
Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940–2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein.
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieurs-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 26.000 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.
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