Heidelberg, 28. November 2024. Mit der Verbreitung von gezielter Fehl- und Desinformation zu gesellschaftlich kritischen Themen, dem Einfluss der Medien und der Frage, ob Künstliche Intelligenz diese Problematik verschärfen wird, befasst sich der Wissenschaftsjournalist Kai Kupferschmidt. Im Wintersemester 2024/2025 übernimmt der Berliner Autor und Moderator an der Ruperto Carola die Nature Marsilius Gastprofessur für Wissenschaftskommunikation. Unter dem Titel „Fakten, Fakes und Volksverdummung“ lädt er beispielsweise zu einem Debattier-Workshop ein, der nur einen Baustein einer facettenreichen Reihe von Workshops darstellt. Mit dem Angebot der Gastprofessur – einer gemeinsamen Initiative von Holtzbrinck Berlin, der Klaus Tschira Stiftung und der Universität Heidelberg – sollen insbesondere junge Forscherinnen und Forscher darin geschult werden, ihre wissenschaftliche Arbeit der Öffentlichkeit zu vermitteln und zu einem gesellschaftlichen Dialog über die Bedeutung und die Verantwortung von Wissenschaft beizutragen. Zum Abschluss des Semesters hält Kai Kupferschmidt einen Vortrag, der sich auch an die interessierte Öffentlichkeit wendet.
Ob Unwahrheiten, Gerüchte, Propaganda oder Post-Wahrheit: Die allgegenwärtige Sorge um Fake News wird Kai Kupferschmidt in verschiedenen Workshops zum Thema machen und dabei erläutern, was Fehl- und Desinformationen überhaupt sind, wie sie entstehen und wie sie sich verbreiten. Mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern will er verschiedene Formen von falschen und irreführenden Informationen betrachten und vorstellen, wie die Wissenschaft diese Problematik erforscht und welche Maßnahmen sie für den Umgang damit vorschlägt. In einem Debattier-Workshop mit dem Titel „Fakten, Fakes und Volksverdummung“ soll nicht zuletzt die Rolle der Medien und der Social Media, der Einfluss Künstlicher Intelligenz und die Frage nach den Handlungsmöglichkeiten der Gesellschaft diskutiert werden.
In einem „Karrieretalk“ bietet Kai Kupferschmidt praktische Einblicke in die Berufsfelder von Wissenschaftsjournalismus und Wissenschaftskommunikation. Wie sich Wissenschaft für Nicht-Wissenschaftler verständlich machen lässt, ist Thema weiterer Workshopangebote. Darin wird der Nature Marsilius Gastprofessor die Unterschiede zwischen wissenschaftlichem und journalistischem Schreiben aufzeigen und in die „Macht“ des Storytelling einführen. Mit der Veranstaltung „Ein Anruf, der (Wissen) schafft?“ wendet sich der Journalist auch an Forscherinnen und Forscher, die sich auf den Umgang mit Medienanfragen vorbereiten wollen. Den öffentlichen Vortrag zum Thema „Zwischen Pandemie und Populismus: Verantwortung und Vertrauen im Wissenschaftsjournalismus“ hält Kai Kupferschmidt am 22. Januar 2025.
Kai Kupferschmidt studierte Molekulare Biomedizin an der Universität Bonn und absolvierte im Anschluss daran eine Ausbildung an der Berliner Journalisten-Schule. Seit 2009 arbeitet er als Journalist. Er ist als Korrespondent für das Fachmagazin Science tätig und schreibt regelmäßig für Medien wie Die Zeit, die Süddeutsche Zeitung und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Zudem ist er Co-Gastgeber des Podcasts „Pandemia – Die Welt. Die Viren. Und wir“. Zu den Schwerpunkten seiner Berichterstattung gehören Infektionskrankheiten und globale Gesundheit. Für seine journalistische Arbeit wurde Kai Kupferschmidt mehrfach ausgezeichnet. Er ist Autor von Büchern über Seuchen sowie die Faszination der in der Natur selten vorkommenden Farbe Blau.
Die Nature Marsilius Gastprofessur für Wissenschaftskommunikation ist eine gemeinsame Initiative von Holtzbrinck Berlin, der Klaus Tschira Stiftung und der Universität Heidelberg. Namhafte Expertinnen und Experten werden im Rahmen der Professur an die Universität eingeladen, um in eigenen Veranstaltungen am Marsilius-Kolleg zu vermitteln, was eine qualitativ hochwertige Berichterstattung über wissenschaftliche Arbeit und wissenschaftliche Erkenntnis ausmacht. Zugleich sollen die Gastprofessorinnen und Gastprofessoren eine breit angelegte Diskussion über neue Formen des Austauschs zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit anstoßen. Zu den bisherigen Inhabern der Gastprofessur gehörten zuletzt Mai Thi Nguyen-Kim, Michele Catanzaro, Martin Enserink und Fiona Fox.