Das Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS) bietet Wissenschaftsjournalistinnen und -journalisten die Möglichkeit, durch einen längeren Aufenthalt mehr über rechnergestützte, datengetriebene Forschung zu erfahren. Das Programm wurde zum sechsten Mal international ausgeschrieben. Kandidatinnen und Kandidaten aus sechs Kontinenten hatten sich beworben, die Jury wählte Felicitas Mokler (Deutschland) für 2024 aus. Die deutsche Wissenschaftsjournalistin und Buchautorin Felicitas Mokler ist die nächste „Journalist in Residence“ am Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS). Sie wird im April 2024 ans Institut kommen.
Felicitas Mokler ist promovierte Astrophysikerin, Buchautorin und Wissenschaftsjournalistin. Für ihr publizistisches Werk wurde sie in diesem Jahr mit dem „Hanno und Ruth Roelin Preis für Wissenschaftspublizistik“ ausgezeichnet. Sie arbeitet für die deutschsprachige Fach- und Tagespresse, hat das Onlinemagazin „Die Weltraumreporter“ mitgegründet und ist Autorin mehrerer populärwissenschaftlicher Bücher zur Astronomie.
Bereits als Doktorandin befasste sie sich intensiv und erfolgreich mit der Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte. Mit einem Artikel zur „Planetenentstehung auf der Raumstation“, in dem sie über ihre Forschung im Rahmen ihrer Dissertation berichtete, gewann sie 2008 den KlarText-Preis für Wissenschaftskommunikation der Klaus Tschira Stiftung in der Sparte Physik. Nach mehreren Jahren als Forscherin und Kommunikatorin in wissenschaftlichen Einrichtungen widmete sie sich dem Wissenschaftsjournalismus, zunächst als Redakteurin der Zeitschrift „Sterne und Weltraum“, seit 2014 als freie Autorin. Ihre Artikel erschienen unter anderem in Spektrum der Wissenschaft, der Neuen Zürcher Zeitung und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. 2017 gründete sie mit Kolleginnen und Kollegen das Online-Magazin „Die Weltraumreporter“ als Teil der Journalismus-Genossenschaft „RiffReporter.“ Als Buchautorin hat sie mehrere Werke zur Astronomie verfasst, zuletzt erschien „Die Evolution des Universums“ (2022).
Während ihres Aufenthalts am HITS will Felicitas Mokler ihr Verständnis für „Data Mining“ und maschinelles Lernen vertiefen. „Diese Methoden sind eng mit meiner Arbeit als Wissenschaftsjournalistin verbunden, denn wir brauchen sie zur Analyse und Verarbeitung von großen Datenmengen – nicht nur in der Astrophysik, sondern auch in anderen Themenfeldern wie Medizin, Meteorologie oder Klimawandel.“ Mokler interessiert sich besonders für „uncertainty“, also die Unschärfe oder Unsicherheit in computergestützten Modellen. „Ich möchte meinen Aufenthalt dazu nutzen, um ein Konzept zu entwickeln, wie wir als Journalisten sinnvoll mit Unsicherheiten in wissenschaftlichen Ergebnissen umgehen und sie einer breiten Öffentlichkeit kommunizieren können.“
Das Programm „HITS Journalist in Residence“
Das „Journalist in Residence“ Programm bietet seit 2012 berufserfahrenen Journalistinnen und Journalisten mit Schwerpunkt Wissenschaftsjournalismus die Möglichkeit eines drei- bis sechsmonatigen vergüteten Gastaufenthalts. Sie können während ihres Aufenthalts mit den Forschungsgruppen interagieren, eigene Projekte umsetzen und an internen Kolloquien und Seminaren der HITS-Forschenden teilnehmen.
Bislang waren elf Journalistinnen und Journalisten aus Australien, Deutschland, Indien, Kanada, Spanien und den USA als „Journalist in Residence“ am HITS (siehe „Alumni“ https://www.h-its.org/de/presse/journalist-in-residence-programm/alumni). Sie konnten ihren Aufenthalt nachhaltig nutzen. So trug der Aufenthalt des Wissenschaftsjournalisten Volker Stollorz am HITS dazu bei, den Plan für ein deutsches „Science Media Center“ (SMC) in die Tat umzusetzen: Das SMC wurde unter seiner Leitung im Jahr 2016 gegründet. Es unterstützt Medienschaffende dabei, die Expertise der Wissenschaft in den öffentlichen Diskurs einzubringen (https://www.sciencemediacenter.de/). Stollorz hat außerdem gemeinsam mit HITS-Forschenden den „Operation Explorer“ entwickelt, ein Werkzeug zur Datenrecherche im Gesundheitssystem (https://opex.sciencemediacenter.de/).
Das HITS ist ein privates, gemeinnütziges Forschungsinstitut. Es wurde 2010 von SAP-Mitbegründer Klaus Tschira und der Klaus Tschira Stiftung ins Leben gerufen. Rund 130 Forschende aus über 40 Ländern arbeiten am HITS in 13 Forschungsgruppen in Bereichen, in denen große Datenmengen produziert und verarbeitet werden – von der Molekularbiologie bis zur Astrophysik. Ein Ziel des Instituts ist es, die Bedeutung der computergestützten, datengetriebenen Forschung (data-driven science) insbesondere in den Naturwissenschaften stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.
Medienkontakt:
Dr. Peter Saueressig
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Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS)
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