“Wie orientieren sich Zugvögel?” Mit der Beantwortung dieser Frage begeistert Carolina Wengst vom Wilhelm Gymnasium Braunschweig die Jury und belegt den ersten Platz des Bundeswettbewerbs. Über den zweiten Platz freut sich Amelie Deisz vom Städtischen Einhard-Gymnasium Aachen mit ihrer Präsentation zum Thema „Warum schmeckt Tomatensaft über den Wolken so viel besser?”. Den dritten Platz gewinnt Hatim Abdel Ghaffar vom Heinrich-Heine-Gymnasium Kaiserslautern mit seiner Präsentation zum Thema “Gibt es einen ‘sechsten’ Sinn?”. Begutachtet wurden die Präsentationen von einer sechsköpfigen Jury, die aus Alumni von „Jugend präsentiert“ sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bestand. Auch das Publikum hatte eine Stimme: Die Präsentation „Gibt es einen ’sechsten‘ Sinn?“ beeindruckte ebenfalls die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer. Damit erhält Hatim Abdel Ghaffar den Publikumspreis.
Die Schülerinnen und Schüler gewinnen eine mehrtägige Reise nach Berlin mit einem Programm mit Einblicken in die Wissenschaft und dem Besuch von Kulturveranstaltungen. Insgesamt hatten sich rund 8.500 Schülerinnen und Schüler bundesweit am diesjährigen Wettbewerb beteiligt, 130 traten in der Vorrunde um die ersten Plätze für das Bundesfinale in Berlin in der Lise-Meitner-Schule in Berlin, Neukölln an. Aufgabe war es, eine MINT-Präsentation zum Themenbereich “Mit allen Sinnen” zu halten. Das Bundesfinale fand im Konzertsaal der Universität der Künste in Berlin statt. Moderiert wurde die Veranstaltung von Jana Forkel und Johannes Büchs, beide bekannt aus der “Sendung mit der Maus”. Die Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Katharina Günther-Wünsch, richtete sich mit einem Grußwort an die Teilnehmenden der Veranstaltung und gratulierte den Siegerinnen und Siegern. Katharina Günther-Wünsch zeigte sich zutiefst beeindruckt und lobte den interdisziplinären Ansatz von „Jugend präsentiert“. Als Senatorin und KMK Präsidentin sagte sie dem Projekt ihre zukünftige Unterstützung zu.
Die Bundessiegerin Carolin Wengst erklärte in sehr lebendiger Weise in einer klar strukturierten Präsentation, wie sich Zugvögel orientieren. Die Zweitplatzierte Amelie Diez erläuterte in ihrer Präsentation, welchen Effekt der Unterdruck im Flugzeug auf den Geschmackssinn hat und unter Einbezug des Publikums veranschaulichte Hatim Abdel Ghaffar die Propriozeption als einen “sechsten Sinn”. Er erreichte den dritten Platz.
„Wir haben heute fantastische und wirklich vielfältige Präsentationen erlebt. Das hat mal wieder gezeigt, dass das Konzept von ‚Jugend präsentiert‘ aufgeht – nämlich Wissen zielgruppengerecht und anschaulich zu kommunizieren. Gratulation an alle Finalistinnen und Finalisten!“, so Lilian Knobel, Geschäftsführerin für Bildung und Wissenschaftskommunikation der „Klaus Tschira Stiftung“, Heidelberg.
Die Bewertung der Präsentationen
Zur diesjährigen Jury des Bundesfinales gehören unter anderem zwei „Jugend präsentiert“-Finalistinnen aus vorherigen Wettbewerbsjahren: Laura Leann Laubscher und Johanna Wüst bewerten die Adressatenorientierung der Präsentationen. Olaf Kramer ist Professor für Rhetorik und Wissenskommunikation an der Universität Tübingen und dort Leiter der Forschungsstelle Präsentationskompetenz. Er bewertet gemeinsam mit der Neurowissenschaftlerin und Autorin Dr. Franca Parianen („Weltrettung braucht Wissenschaft“) das Darstellungsvermögen der Finalistinnen und Finalisten. Die Sachkenntnis wird von Prof. Dr. Mirjam Knörnschild (Leiterin der Abteilung Verhaltensökologie und Bioakustik am Museum für Naturkunde in Berlin) und von Prof. Dr. Marcus Kubsch (Freie Universität Berlin, Didaktik der Physik) bewertet.
Das Rahmenprogramm
Zum Finale am Sonntag kamen rund 1.200 Zuschauerinnen und Zuschauer. Neben den spannenden Präsentationen der sieben Finalistinnen und Finalisten freute sich das Publikum auch über die Live-Musik von der Band Milonaut. Das Event wurde außerdem über einen Livestream auf dem „Jugend präsentiert“-YouTube Kanal übertragen und steht dort weiterhin zur Verfügung.
Der Weg ins Bundesfinale
Um ins Finale zu kommen, hatten sich die Schülerinnen und Schüler mit einem Videoclip einer Präsentation zu einem selbst gewählten MINT-Thema beworben. Eine Jury entschied, welche Präsentationen es in die Länderfinale schaffen. Bei den acht Länderfinalen stellten 400 Jugendliche ihre Präsentationen einer weiteren Jury live vor Ort vor. Anhand der Bewertungskriterien Adressatenorientierung, Darstellungsvermögen und Sachkenntnis wählte die Jury 130 Schülerinnen und Schüler zunächst in die Vorrunde des Bundesfinales: Am Samstag präsentierten sie in der Berliner Lise-Meitner-Schule und traten so um den Einzug ins Bundesfinale an. Auf dem Weg zum Finale hatten die Teilnehmenden außerdem an einem mehrtägigen Präsentationstraining teilgenommen.
Die Bildungsinitiative „Jugend präsentiert“
Die Bildungsinitiative „Jugend präsentiert“ fördert seit 2011 die Präsentationskompetenz von Schülerinnen und Schülern in den naturwissenschaftlich-mathematischen Fächern. Dabei werden nicht nur Präsentationstechniken vermittelt, sondern auch kommunikative Fähigkeiten und eine frühe Begeisterung für die naturwissenschaftlichen Fächer. An Grundschulen richtet sich die Initiative mit dem Programm „Jugend präsentiert Kids“. Das gesamte Programm wird gefördert von der „Klaus Tschira Stiftung“, Kooperationspartner ist „Wissenschaft im Dialog“, Berlin. Am Seminar für Allgemeine Rhetorik der Universität Tübingen wurden Unterrichtsmaterialien und Lehrkräftetrainings entwickelt, außerdem wird hier die Wirkung der Initiative wissenschaftlich evaluiert. „Jugend präsentiert“ ruft den Bundeswettbewerb jährlich aus.
Die Bewerbung für den Wettbewerb 2023/24 ist vom 1. November 2023 bis zum 15. Februar 2024 für Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen bundesweit und an Deutschen Auslandsschulen möglich.
Pressekontakt
Friederike Gräßer
Leitung Kommunikation Projektbüro „Jugend präsentiert“
030 2062295-25
friederike.graesser@jugend-praesentiert.de