Heidelberg. Heute ist der Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft. Dieser Tag wurde von der UNESCO und UNWomen ausgerufen, um die Leistungen der Wissenschaftlerinnen sichtbar zu machen und die gleichberechtigte Gestaltungsfreiheit von Frauen in der Welt der Wissenschaft zu fördern. Viel zu häufig steht deren Wirken immer noch im Schatten Anderer. Deswegen stellen wir heute drei spannende Wissenschaftlerinnen aus unserer Interview-Reihe „Sechs Fragen an…“ vor, die inspirieren und motivieren können.
In dieser Gesprächsserie präsentiert die Klaus Tschira Stiftung (KTS) junge Forschende, die sie in Kooperation mit der gemeinnützigen German Scholars Organization (GSO) fördert.
Sarah Starosta: die Hirnforscherin
Sarah Starosta kommt aus Dortmund, also mitten aus dem Ruhrpott. Sie studierte an der Ruhr-Universität Bochum Psychologie und wollte ursprünglich Therapeutin werden. Während des Studiums hat sie aber die Grundlagenforschung über Funktionen des Gehirns mehr und mehr fasziniert, sodass sie den akademischen Karriereweg einschlug und, ebenfalls in Bochum, in den Neurowissenschaften promovierte. Momentan ist sie Postdoc an der Washington University School of Medicine in St. Louis in den USA. Dort, im Mittleren Westen, erforscht sie Veränderungen von Gehirnfunktionen bei Krebserkrankungen. Sie ist Teilnehmerin der 4. Leadership Academy der GSO (2020-2021), die von der Klaus Tschira Stiftung gefördert wird.
Heike Brock: die Spezialistin für künstliche Intelligenz
Heike Brock ist gebürtige Schwäbin und absolvierte einen Master of Science in Visual Computing an der Universität des Saarlandes. 2012 verließ sie die deutsche Heimat für ihre Promotion an der Keio Universität in Tokio, Japan. Mittlerweile arbeitet sie in Japan als Senior Scientist an einer großen Forschungseinrichtung im Bereich künstliche Intelligenz, intelligente Systeme und Mensch-bezogene Robotik. Heike Brock war Fellow der Leadership Academy 2020.
Sabine Becker: die Chemikerin
Sabine Becker kommt aus Mittelhessen, wo sie auch 2005 ihr Chemiestudium an der Justus-Liebig-Universität Gießen begonnen, abgeschlossen und anschließend in Anorganischer Chemie promoviert hat. Nach der Promotion ging sie für 20 Monate in die USA in die Arbeitsgruppe von Prof. Stephen Lippard am Massachusetts Institute of Technology (MIT), wo sie sich auf Bioanorganische Chemie spezialisierte. Dabei untersucht sie, wie anorganische Elemente in Lebensprozessen funktionieren. Insbesondere erforscht sie Metallionen im Zentralnervensystem. Seit Mitte 2017 ist sie an der Technischen Universität Kaiserslautern Juniorprofessorin für Anorganische Chemie und leitet eine Arbeitsgruppe von derzeit fünf Promovierenden. Seit 2020 ist sie Fellow des Klaus Tschira Boost Fund.