Spatenstich im Frühjahr 2020 – Klaus Tschira Stiftung errichtet zwei Gebäude für das KIT
Karlsruhe/Heidelberg. Mit dem „InformatiKOM“ baut die Klaus Tschira Stiftung (KTS) ab Frühjahr 2020 zwei Institutsgebäude für das Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Auf dem Campus Süd des KIT östlich des Adenauerrings entsteht dann ein neuartiges Forum für den Austausch zwischen Universität und Gesellschaft, das Institute der Informatik mit Einrichtungen der Wissenschaftskommunikation und der Angewandten Kulturwissenschaft zusammenführt. Das sechsgeschossige Hauptgebäude InformatiKOM 1 erhält neben Seminar- und Arbeitsräumen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Studierende vielfältig nutzbare Flächen, die einen Dialog mit der Öffentlichkeit befördern. Gemeinsam mit dem nach hinten Richtung Osten versetzten kleineren InformatiKOM 2 stehen dem KIT künftig rund 10.000 Quadratmeter zusätzliche Nutzfläche in unmittelbarer Nähe zum Haupteingang des Campus Süd, der Bibliothek und dem Audimax zur Verfügung.
Nach einer voraussichtlichen Bauzeit von drei Jahren wird das InformatiKOM Instituten und wissenschaftlichen Einrichtungen des KIT eine neue Heimat bieten. Bei der Konzeption des Gebäudes legte die Klaus Tschira Stiftung in Abstimmung mit dem KIT besonderen Wert auf das Zusammenspiel von Forschung und Wissenstransfer wie auf den Dialog mit der Öffentlichkeit. Entsprechend gestaltet sich auch das Spektrum der künftigen Nutzer: Unter anderem ziehen hier das Robot Design Atelier, das die neueste KI-Technologie mit den gesellschaftlichen Bedürfnissen in Einklang zu bringen versucht, sowie weitere Institute der Informatik, der Studiengang Wissenschaft-Medien-Kommunikation und das Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale (ZAK) unter ein Dach.
„Mit dem InformatiKOM stellen wir den Studierenden des KIT modernste Lernumgebungen zur Verfügung, zugleich kann sich die Universität künftig noch viel stärker den Bürgerinnen und Bürgern Karlsruhes öffnen. Die angewandte Informatik und die Robotik werden erlebbar gemacht, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler präsentieren ihre Forschung allgemeinverständlich und suchen den Austausch mit der Gesellschaft“, betont Beate Spiegel, Geschäftsführerin der Klaus Tschira Stiftung (KTS). Für die KTS steht das InformatiKOM in einer Reihe von Förderungen, die seit Gründung der Stiftung vor fast 25 Jahren für die damalige Universität Karlsruhe und das heutige KIT erfolgten.
„Das InformatiKOM bedeutet für das KIT einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zu neuen Lernwelten – interdisziplinär und maximal transferorientiert, sagt der Präsident des KIT, Holger Hanselka. „Wir sind begeistert, dass die Klaus Tschira Stiftung uns mit ihrer bedeutenden Förderung diese Weiterentwicklung ermöglicht. Im Dialog mit der Gesellschaft wollen wir über Forschung, Lehre und Innovation am KIT informieren, aber auch Impulse von den Bürgerinnen und Bürgern in unsere Arbeit aufnehmen.“
Der Bau des dreigeschossigen InformatiKOM 2 erfolgt gleichzeitig mit dem größeren Hauptgebäude. Hier wird das interdisziplinäre Studienzentrum für Sehgeschädigte einziehen, das innovative Lösungen für ein barrierefreies Studium, insbesondere in den MINT-Fächern bietet, und neueste Hilfsmittel für Sehgeschädigte erforscht. Damit greift es auf besondere Weise die im InformatiKOM eingeschriebene Wechselwirkung zwischen Forschung und Gesellschaft auf. Das Gebäude fügt sich rückwärtig gegenüber dem Hauptgebäude der ehemaligen Kinderklinik in den vorhandenen Gebäudebestand ein.
Den Kern des vom Darmstädter Architekturbüro Bernhardt + Partner entworfene InformatiKOM bildet das Atrium, das sich vom Erdgeschoss bis zum fünften Obergeschoss erstreckt. Über dem offenen Atrium leitet ein durchsichtiges Luftkissendach das Tageslicht bis tief ins Gebäudeinnere. Drei breite Foyertreppen verbinden die offenen Raumbereiche vom Erdgeschoss bis zum dritten Obergeschoss und dienen zusätzlich als Sitzflächen. Die untere Foyertreppe soll außerdem als Tribüne für öffentliche Vorträge und Veranstaltungen genutzt werden.
Das InformatiKOM bildet den zentralen Zugang zur Erweiterung des Campus Süd, der auf der einen Seite eng mit dem Zentrum der Stadt und auf der anderen Seite mit dem Naherholungsgebiet Hardtwald verbunden ist. Die Gebäudeteile sind in Richtung Adenauerring orientiert, über einen Grünstreifen halten sie einen Abstand zur östlich gelegenen Wohnbebauung und den Freiflächen des Botanischen Instituts des KIT im Norden.
Die Klaus Tschira Stiftung (KTS)
Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940–2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein.
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieurs-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 26.000 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.
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