im Jahr 2024 wurden 85 Kitas und Grundschulen mit der Forscherstations-Plakette ausgezeichnet – eine Anerkennung für ihr Engagement in der Förderung der naturwissenschaftlichen Neugier von Kindern. Besonders erfreulich: 20 Einrichtungen erhielten die Plakette erstmals, während bereits 27 Einrichtungen für ihre langjährige und nachhaltige Bildungsarbeit gefeiert wurden, alle mit über 10 Auszeichnungen. „Dieses Jahr zeigt erneut, welchen hohen Stellenwert die frühe naturwissenschaftliche Bildung für die Kitas und Grundschulen hat und wie wir sie dabei erfolgreich unterstützen können“, betont Petra Gürsching, Geschäftsführerin der Forscherstation, Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe naturwissenschaftliche Bildung.
Naturwissenschaftliche Bildung im Alltag: Ein Beispiel
Der Weg zur Forscherstations-Plakette kann dabei vielfältig sein. Zahlreiche Kitas und Grundschulen haben Fortbildungen besucht. Die Lindenschule aus Nußloch z.B. ist nach einem Kennenlern-Termin 2024 mit den modularen Fortbildungen für Grundschule gestartet. Zwei Lehrkräfte dort haben ein besonders anschauliches Beispiel für die gelungene Umsetzung naturwissenschaftlicher Bildung im Alltag gezeigt. Sie entwickelten eine Lernumgebung, die Kinder spielerisch mit dem Prinzip des Hebels vertraut macht. In den Gesprächen mit den Schülerinnen und Schülern wurde deutlich, dass viele überrascht waren, als sie herausfanden, dass beispielsweise auf einer Wippe „der Schwere unten ist“. Diese Erkenntnis bildete den Ausgangspunkt für die Konzeptentwicklung einer interaktiven Lernumgebung, die auf den Erfahrungen der Kinder aufbaut und ihre Neugier gezielt fördert.
Ein Schlüsselmoment war die Beobachtung eines Kindes auf dem Spielplatz: Gemeinsam mit seinem Vater hatte es ausprobiert, wie man einen schwereren Partner überraschend leicht in die Luft heben kann: Wenn der Vater nämlich auf seiner Seite der Wippe weiter zur Mitte rückt, und dadurch der Hebel für das Kind im Verhältnis länger wird. Diese alltägliche, aber faszinierende Erfahrung lieferte nicht nur wertvolle Impulse für den Sachunterricht, sondern zeigte auch, wie Situationen aus dem Alltag der Kinder als Grundlage für naturwissenschaftliches Lernen genutzt werden können.
„Solche Beispiele zeigen, wie wichtig es ist, allen Kindern unabhängig von ihrer Herkunft den Zugang zu qualitativ hochwertiger naturwissenschaftlicher Bildung zu ermöglichen“, betont Prof. Dr. Markus Rehm, Fachlicher Leiter der Forscherstation. „Die Förderung von Bildungsgerechtigkeit beginnt in der frühen Kindheit und schafft die Grundlage für Chancengleichheit und ein lebenslanges Interesse an Naturwissenschaften.“
Insgesamt 1608 Plaketten verliehen
Die Forscherstation hat seit 2007 insgesamt 1608 Mal Krippen, Kitas und Grundschulen aus der Metropolregion Rhein-Neckar, dem Rhein-Main-Gebiet und dem Raum München mit einer Forscherstations-Plakette ausgezeichnet. Die jährlich verliehene Forscherstations-Plakette ist eine besondere Auszeichnung für herausragendes Engagement in der frühen naturwissenschaftlichen Bildung.
Dafür haben mindestens zwei pädagogische Fach- oder Lehrkräfte der Einrichtung erfolgreich an einer kostenlosen Fortbildungsreihe der Forscherstation teilgenommen, sich im Anschluss daran weiterqualifiziert oder im Rahmen kontinuierlich dokumentierter Lernumgebungen eine Verankerung früher naturwissenschaftlicher Bildung im Einrichtungsalltag belegt.
Eine Liste mit allen Einrichtungen, die mit einer Forscherstations-Plakette ausgezeichnet wurden, gibt es hier.
Weitere Informationen zur Forscherstation und ihren kostenlosen Angeboten unter www.forscherstation.info
Über die Forscherstation
Die Forscherstation, Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe naturwissenschaftliche Bildung gGmbH mit Sitz in Heidelberg, wird von der Klaus Tschira Stiftung getragen. Ihr Ziel ist es, pädagogische Fach-und Lehrkräfte aus Krippe, Kita und Grundschule für Naturwissenschaften zu begeistern und zu befähigen, damit sie gemeinsam mit Kindern die Welt entdecken. Dafür setzt die Forscherstation auf berufsbegleitende Fortbildungen, die Bereitstellung geeigneter Experimentierideen, praxisbezogene Forschung sowie die Qualifizierung wissenschaftlichen Nachwuchses. Dabei arbeitet die Forscherstation eng mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg zusammen.