Baden-Württemberg kürte die Landesbesten bei „Jugend präsentiert“
Mit ihrer Präsentation zum Thema „Zuschauer-Effekt“ bewies Anna Häfner aus der 11. Klasse der Agnes von Hohenstaufen Schule Schwäbisch Gmünd ihr Präsentationskönnen und holte den ersten Platz beim „Jugend präsentiert“-Länderfinale in Baden-Württemberg. „Jugend präsentiert“ ist eine bundesweite Bildungsinitiative der Klaus Tschira Stiftung, Heidelberg, in Kooperation mit Wissenschaft im Dialog, Berlin. Der Präsentationswettbewerb kürt jährlich bundesweit die besten naturwissenschaftlich-mathematischen Präsentationen. Mit dem Landessieg qualifiziert sich Anna Häfner für das Bundesfinale, das Mitte September in Berlin stattfindet.
Zudem gewinnt sie die Teilnahme an der Präsentationsakademie, einem intensiven Präsentationstraining mit professionellen Rhetoriktrainerinnen und -trainern der Forschungsstelle Präsentationskompetenz der Universität Tübingen. Mit ihr ziehen aus Baden-Württemberg fünf weitere Schülerinnen und Schüler in das Bundesfinale ein. Insgesamt hatten sich mehr als 8.500 Schülerinnen und Schüler bundesweit und aus deutschen Auslandsschulen am diesjährigen Wettbewerb beteiligt, 420 Schülerinnen und Schüler hatten sich für ein Länderfinale qualifiziert.
Das Länderfinale für Baden-Württemberg fand im Hölderlin Gymnasium in Heidelberg statt. Die besondere Herausforderung für die Teilnehmenden bestand darin, das eigens gewählte Präsentationsthema in sechs Minuten mit ausschließlich digitalen Medien zu präsentieren. Die Schülerinnen und Schüler hielten ihre Präsentationen live vor einer Jury aus Lehrkräften sowie Rhetorik-Expertinnen und Experten. Dabei sollte die Präsentation eine naturwissenschaftlich-mathematische Fragestellung schlüssig und anschaulich beantworten.
„Wer es bis hierhin geschafft hat, hat schon eine riesige Leistung vollbracht“, freute sich auch Michaela Reinhard, bei der Klaus Tschira Stiftung für „Jugend präsentiert“ zuständig. Schon früh habe die Stiftung erkannt, wie wichtig Präsentieren als Kompetenz in Schule, Studium und Beruf werden würde.
MINT-Themen schlüssig und anschaulich präsentieren
„Noch nie haben so viele Schülerinnen und Schüler am Wettbewerb von Jugend präsentiert teilgenommen, 8.500 Bewerbungen sind ein neuer Rekord“, sagt Christian Kleinert, der das Projekt leitet. „Umso größer ist daher der Erfolg für die Teilnehmenden, die es bis ins Länderfinale geschafft haben.“ Um ihre Präsentationsfähigkeiten schon zu Beginn des Wettbewerbs auszubauen, bekommen die Schülerinnen und Schüler beim Länderfinale individuelle Coachings von Rhetoriktrainerinnen und -trainern der Universität Tübingen.
Um sich für ein Länderfinale zu qualifizieren, hatten die Schülerinnen und Schüler zunächst ein Video ihrer Präsentation oder ein Erklärvideo eingereicht. Daneben gab es die Möglichkeit, sich über einen Schulwettbewerb zu qualifizieren, den die Schulen selbst veranstalten können. Im gesamten Wettbewerb kommt eine Jury zum Einsatz, die aus Rhetoriktrainerinnen und -trainern, Lehrkräften, Alumni des Wettbewerbs sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern besteht. Sie bewertet die Präsentationen nach der Art der Darstellung, also etwa dem Einsatz von Körpersprache und Stimme oder ob die Gestaltung der Präsentationsfolien dem Thema und den Adressaten angemessen ist. Zudem ist die sachliche Richtigkeit in der Darstellung des Themas ein wichtiges Kriterium.
Die Teilnehmenden erhalten im Verlauf des Wettbewerbs zudem immer wieder Einblicke in die Forschung des MINT-Bereichs, um das Interesse an naturwissenschaftlich-mathematischen Themen weiter zu fördern. Beim Länderfinale in Heidelberg hielt Sara Konrad vom Institut für theoretische Astrophysik des Zentrums für Astronomie der Universität Heidelberg einen Impulsvortrag, in dem sie den Teilnehmenden einen Eindruck ihrer wissenschaftlichen Arbeit vermittelte.
Die Initiative „Jugend präsentiert“
„Jugend präsentiert“ ist eine bundesweite Bildungsinitiative der Klaus Tschira Stiftung, Heidelberg, in Kooperation mit Wissenschaft im Dialog, Berlin. Die Initiative wurde 2011 ins Leben gerufen mit dem Ziel, die Präsentationskompetenz von Schülerinnen und Schülern weiterführender Schulen zu fördern. „Jugend präsentiert“ richtet jährlich einen Präsentationswettbewerb aus und bietet kostenfreie Unterrichtsmaterialien und Lehrkräftetrainings an. An Grundschulen richtet sich die Initiative mit dem Programm „Jugend präsentiert Kids“. Die Materialien sowie die Trainings werden von einem Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am Seminar für Allgemeine Rhetorik der Universität Tübingen entwickelt und durchgeführt. Hier wird die Wirkung des Vorhabens zudem wissenschaftlich evaluiert.
Weitergekommen aus Baden-Württemberg sind neben der Landessiegerin Anna Häfner von der Agnes von Hohenstaufen Schule, Jana Dack und Lina Decker vom Buigen-Gymnasium Herbrechtingen (Team-Präsentation), Lina Weber vom Hölderlin-Gymnasium Heidelberg sowie Hannah Hitzelberger und Charlotte Weiss vom Hölderlin-Gymnasium Heidelberg (Team-Präsentation).
Kontakt „Jugend präsentiert“:
Friederike Gräßer
030 206229525
friederike.graesser@jugend-praesentiert.de
Weitere Informationen zu Jugend präsentiert: www.jugend-praesentiert.de
Wer steht dahinter:
Wissenschaft im Dialog (WiD) möchte bei Menschen aller Altersgruppen und jedes Bildungsstandes Interesse an Forschungsthemen wecken und stärken. Dafür organisiert WiD deutschlandweit Diskussionen, Schulprojekte, Ausstellungen, Wettbewerbe und Online-Portale rund um Wissenschaft und Wissenschaftskommunikation. Ziel dabei ist, dass sich möglichst viele Menschen an Diskussionen beteiligen – auch über kontroverse Themen der Forschung und über die Bedeutung von Wissenschaft überhaupt. Die gemeinnützige Organisation wurde 1999 auf Initiative des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft von deutschen Wissenschaftsorganisationen gegründet. Als Partner kamen Stiftungen hinzu. Maßgeblich unterstützt wird WiD vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. www.wissenschaft-im-dialog.de
Am Seminar für Allgemeine Rhetorik an der Eberhard Karls Universität Tübingen werden Experten für strategische Kommunikation ausgebildet und rhetorische Phänomene auf wissenschaftlichem Niveau erforscht. Themenschwerpunkte am Seminar für Allgemeine Rhetorik sind unter anderem Argumentationstheorie, rhetorische Psychologie sowie virtuelle und multimediale Rhetorik. www.rhetorik.uni-tuebingen.de