Digitale Kompetenzen sind schon lange hoch im Kurs, doch bei der Vermittlung hapert es noch – das zeigen auch die Ergebnisse der jüngst erschienenen ICILS-Studie (International Computer and Information Literacy Study). Mit ihrem Projekt „GamesLab“ in Augsburg und Umgebung nehmen sich Regine Scheyer und Gregor Walter genau dieser Herausforderung an. Schulkinder und Jugendliche ab der Sekundarstufe laden sie ein, gemeinsam Videospiele zu entwickeln und dabei das Programmieren zu lernen. Daneben erhalten die begleitenden Lehrkräfte Fortbildungen und Lehrmaterialien, um die Konzepte fortan in den Unterricht integrieren zu können. Das Projekt wird von der Klaus Tschira Stiftung gefördert.
Los ging es am 13. Januar zunächst in Augsburg. Acht Wochen lang werden Schulklassen aller Schultypen der Sekundarstufe vormittags zu Programmier- und Gamedesign-Workshops in das GamesLab kommen. Parallel werden Fortbildungen für die Lehrkräfte angeboten.
Aus dem Ziel kommt die Motivation
Viele Schülerinnen und Schüler würden Videospiele gerne spielen, könnten sie aber nicht selbst entwickeln, meint Gregor Walter, „wir wollen das umdrehen, sie aus dem Passiven ins Aktive bringen.“ Aus dem Ziel kommt die Motivation: Die Kinder und Jugendlichen wollen ein Spiel entwickeln, also müssen sie programmieren lernen. „Das Programmieren ist dadurch nur noch der Weg, nicht aber der Zweck von dem Ganzen“, erklärt Walter.
Während vormittags Schulklassen im GamesLab tüfteln, dient es nachmittags als freier kreativer Raum. Dort können die jungen Programmierer an ihren Projekten arbeiten oder auch einfach Zeit miteinander verbringen – das heißt „so richtig und nicht online von ihren Kinderzimmern aus“, verdeutlicht Regine Scheyer. Studierende und Beschäftigte technischer Fachrichtungen stehen ihnen dabei als Mentorinnen und Mentoren unterstützend zur Seite.